104: Beschlüsse
Sie hört die Atemzüge von Brigitte Dahlem, gleichmäßig und tief. „Es kann nur Robert Koch sein.“ Alena verschluckt sich fast beim hastigen Luftholen. „Ist das jetzt eine Vermutung, oder haben Sie Beweise?“ – „Alles andere macht keinen Sinn,“ antwortet die Stimme unter dem Fenster. „Vermutlich hat Schwarz ihn aufgespürt und Koch wollte unerkannt bleiben. Er wird sich ein respektables bürgerliches Spießerleben aufgebaut haben und glaubt, dass es seinem Ruf schadet, wenn die lieben Nachbarn erfahren, dass er früher mal bei der RAF war.“ Alena hört die Verachtung aus ihrer Stimme heraus und das beunruhigt sie. „Wenn das wirklich Koch ist, dann sollten wir die Polizei einschalten. Ich könnte Frau Stein-Bachmüller anrufen.“ Sofort hebt Frau Dahlem die Hand und zischt: „Auf keinen Fall. Das ist meine Angelegenheit. Ich werde damit allein fertig.“ – „Unsinn,“ zischt Alena zurück. „Das ist nicht allein Ihre Angelegenheit. Das ist vor allem Sache der Polizei. Hier geht es doch nicht um einen internen Bandenkrieg.“ Wütend flüstert die Gestalt im Schatten: „Auf welcher Seite stehen Sie eigentlich?“ – „Auf Kaspars Seite,“ antwortet Alena würdevoll. „Und wenn die Polizei den Mörder an Schwarz und Burg verhaftet, dann können ihm diese Taten wenigstens nicht mehr angelastet werden.“ Sie macht eine Kunstpause und fügt dann hinzu: „Wollen Sie Kaspar nun helfen oder nicht?“
Brigitte Dahlem antwortet nicht sofort. Dann meint sie: „Aber wir haben überhaupt keine Beweise, dass Koch tatsächlich der Mörder von Hajo ist. Selbst wenn wir die Bullen holen, womit wollen Sie den Verdacht begründen?“ Bestimmt sagt Alena: „Pia Stein-Bachmüller braucht keine Begründung. Sie ist sehr daran interessiert, Koch zu finden. Und außerdem wird er doch garantiert noch wegen seiner RAF Tätigkeit gesucht.“ – „Wie dick sind Sie eigentlich mit dieser Stein-Bachmüller?“ Das Misstrauen ist wieder fühlbar. Alena macht eine beschwichtigende Handbewegung und ist sich bewusst, dass Brigitte Dahlem ihr Gesicht sehr viel besser sehen kann als sie das der Frau unter dem Fenster. „Wir sind nicht befreundet. Ich glaube, ich weiß nur mittlerweile wie sie… .“ Alena zögert einen Moment diesen Begriff zu verwenden, der für sie so fest in dem RAF-Jargon verankert ist. Aber dann fährt sie fort: „Ich weiß eben, wie sie tickt.“
Alena kann förmlich spüren, dass Brigitte Dahlem nachdenkt und sie hofft, dass das Bekenntnis zu Kaspar gerade nicht nur leere Worte waren. Schließlich beginnt die Ex-Terroristin langsam: „Gut. Wir rufen die Bullen, wenn das Kaspar Wagenbach entlastet.“ Erleichterung steigt in Alena hoch. Aber Brigitte Dahlem ist noch nicht fertig: „Aber vorher vergewissern wir uns, dass da unten im Wagen tatsächlich Robert Koch sitzt. Und wenn er es ist, werde ich ein paar Worte mit ihm wechseln, denn er hat mir offensichtlich einiges zu erklären.“
Alena schließt die Augen. Genaugenommen hat sie keine Wahl. Ihr ist unwohl bei der Sache, aber sie hat kein Handy, mit dem sie Pia jetzt schon verständigen könnte. Und obwohl es ihr selbstverständlich erscheint, dass der Typ unten im Wagen mit den Morden zu tun hat, sei es nun Koch oder jemand anders, ist es unter Umständen vielleicht besser, erst einmal einen Blick auf ihn zu werfen und ihn zu befragen. „Einverstanden,“ murmelt sie schwach. Und beschließt sich nach dieser Nacht schnellstens ein Handy zuzulegen.
Brigitte Dahlem antwortet nicht sofort. Dann meint sie: „Aber wir haben überhaupt keine Beweise, dass Koch tatsächlich der Mörder von Hajo ist. Selbst wenn wir die Bullen holen, womit wollen Sie den Verdacht begründen?“ Bestimmt sagt Alena: „Pia Stein-Bachmüller braucht keine Begründung. Sie ist sehr daran interessiert, Koch zu finden. Und außerdem wird er doch garantiert noch wegen seiner RAF Tätigkeit gesucht.“ – „Wie dick sind Sie eigentlich mit dieser Stein-Bachmüller?“ Das Misstrauen ist wieder fühlbar. Alena macht eine beschwichtigende Handbewegung und ist sich bewusst, dass Brigitte Dahlem ihr Gesicht sehr viel besser sehen kann als sie das der Frau unter dem Fenster. „Wir sind nicht befreundet. Ich glaube, ich weiß nur mittlerweile wie sie… .“ Alena zögert einen Moment diesen Begriff zu verwenden, der für sie so fest in dem RAF-Jargon verankert ist. Aber dann fährt sie fort: „Ich weiß eben, wie sie tickt.“
Alena kann förmlich spüren, dass Brigitte Dahlem nachdenkt und sie hofft, dass das Bekenntnis zu Kaspar gerade nicht nur leere Worte waren. Schließlich beginnt die Ex-Terroristin langsam: „Gut. Wir rufen die Bullen, wenn das Kaspar Wagenbach entlastet.“ Erleichterung steigt in Alena hoch. Aber Brigitte Dahlem ist noch nicht fertig: „Aber vorher vergewissern wir uns, dass da unten im Wagen tatsächlich Robert Koch sitzt. Und wenn er es ist, werde ich ein paar Worte mit ihm wechseln, denn er hat mir offensichtlich einiges zu erklären.“
Alena schließt die Augen. Genaugenommen hat sie keine Wahl. Ihr ist unwohl bei der Sache, aber sie hat kein Handy, mit dem sie Pia jetzt schon verständigen könnte. Und obwohl es ihr selbstverständlich erscheint, dass der Typ unten im Wagen mit den Morden zu tun hat, sei es nun Koch oder jemand anders, ist es unter Umständen vielleicht besser, erst einmal einen Blick auf ihn zu werfen und ihn zu befragen. „Einverstanden,“ murmelt sie schwach. Und beschließt sich nach dieser Nacht schnellstens ein Handy zuzulegen.
Flannery Culp - 26. Apr, 12:59