Krimi im Blog: Teil 8
Kaspar sitzt vor dem Bildschirm seines Rechners und raucht unablässig. Seine Gedanken kreisen um den Toten. Im Raum ist es stickig, der Zigarettenqualm nimmt einem den Atem, aber die Fenster sind geschlossen. Kaspar bemerkt nicht, dass der Sauerstoffgehalt sich der kritischen Grenze nähert. Er lehnt sich in dem abgesessenen Schreibtischstuhl zurück und beugt den Kopf nach hinten. An der Decke über ihm hängen Fahndungsposter. Auf einigen davon sind einzelne Fotos kreuzweise durchgestrichen, es handelt sich um Originale aus Polizeiwachen. Ein zynisches Lächeln erscheint auf seinem Gesicht, wie so oft, wenn er die Poster betrachtet. Ein paar wenige Fotos ohne fetten Edding-Strich, Dokumentation erfolgloser Fahndung. An einem der kleinen, unscharfen schwarz-weiß-Bilder bleibt sein Blick hängen. Je länger er darauf starrt, desto lebendiger werden die Schemen, als nähmen sie ein Eigenleben an. Mit einem Ruck setzt er sich wieder aufrecht. Das Zimmer ist voll gestopft. Bücher und alte Zeitschriften verdecken in hohen Bücherregalen zwei der Wände. An den anderen Wänden hängen Zeitungsausschnitte, Fotos und weitere Fahndungsposter. Wenn er die Augen schließt, sieht Kaspar jedes einzelne Papier vor sich, kann dessen Anordnung zu anderen Stücken reproduzieren, kann das Gedruckte auswendig rezitieren. Manchmal hat er das Gefühl, als wenn die Wände täglich näher rücken. Er konzentriert sich wieder auf den Bildschirm. In die Datenbank hat Kaspar den Namen des pensionierten Kommissars eingegeben und die Access-Oberfläche zeigt den Eintrag: Maßgeblich beteiligt an der Verhaftung von Hans-Joachim Burg, Brigitte Dahlem und Peter Hoffmann. Kaspar tippt das Todesdatum in das dafür vorgesehene Feld. „Das hast Du nun davon, alter Mann“, flüstert er.
Pia und Riesel stehen vor dem Bereich mit den Schließfächern der hiesigen Sparkasse und suchen das Fach, zu dem der Schlüssel gehört. Pia fühlt Nervosität in sich aufsteigen. Sie mag den Gedanken an das, was sie dort finden könnten, nicht. Als sie die Nummer des Fachs erkennt, holt sie den Schlüssel heraus und zögert dann. Neben ihr bewegt Riesel sich ungeduldig. Sie atmet tief ein, steckt den Schlüssel in das Schloss und zieht die schmale Tür auf.
Pia und Riesel stehen vor dem Bereich mit den Schließfächern der hiesigen Sparkasse und suchen das Fach, zu dem der Schlüssel gehört. Pia fühlt Nervosität in sich aufsteigen. Sie mag den Gedanken an das, was sie dort finden könnten, nicht. Als sie die Nummer des Fachs erkennt, holt sie den Schlüssel heraus und zögert dann. Neben ihr bewegt Riesel sich ungeduldig. Sie atmet tief ein, steckt den Schlüssel in das Schloss und zieht die schmale Tür auf.
Flannery Culp - 2. Okt, 20:40